Über Bhutan

Geografische Lage

Das Königreich Bhutan, das Land des Donnerdrachen, ist ein kleiner Binnenstaat im östlichen Himalaya, der sich im Norden die Grenze mit China und im Süden mit Indien teilt.  Mit seinen rund 38.394 km2 ist Bhutan nicht halb so groß wie Österreich. Der Süden des Landes liegt 150 m über dem Meeresspiegel, während sich die Gebirgsketten im Norden bis zu einer Höhe von 7.500 m erheben. Über 70 Prozent seiner Fläche ist von Wald bedeckt, sieben Prozent liegen unter Gletschern und Schnee.
Nur rund 7 Prozent des Landes sind landwirtschaftlich nutzbar. Davon sind gerade einmal drei Prozent tatsächlich genutzt.

©NoGa
Schülerinnen aus Soe

Bevölkerung

735.553 Menschen leben in den 20 Distrikten (Dzongkhags) von Bhutan. Die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 27 Jahre. 8,2 Prozent der Bevölkerung leben unter der nationalen Armutsgrenze. 2012 waren es noch 12 Prozent.  In den ländlichen Gebieten hat sich an diesem Prozentsatz nichts geändert. Von Armut besonders betroffen sind die Distrikte Dagana, Zhemgang, Mongar und Pema Gatshel. In städtischen Gebieten beträgt die Armutsrate hingegen nur 0,8 Prozent.

Rund 20 Sprachen werden in Bhutan gesprochen. Die Nationalsprache ist Dzongkha. Zweite Verkehrssprache ist Englisch. Zwei weitere wichtige Sprachen sind Tshanglakha (Sharchopkha), das im Osten  und Lhotshamkha, das im Süden Bhutans gesprochen wird.

Staat und Politik

1907 wurde Ugyen Wangchuck  zum ersten König von Bhutan gewählt. Unter dem dritten König Jigme Dorje Wangchuck (1952-1971) begann sich das Land nach außen zu öffnen und zu modernisieren. Nach seinem Tod bestieg sein Sohn Jigme Singye Wangchuck 1972 mit erst 17 Jahren den Thron. Unter ihm wurde der Übergang von einer absoluten zu einer konstittionellen Monarchie eingeleitet.

Die ökonomische und soziale Entwicklung erfuhr einen weiteren Aufschwung, wobei neben dem  Bruttonationalprodukt besonders das „Bruttonationalglück“ als Wohlstandsindikator in den Fokus gerückt wurde.

2006 übergab er die Regierungsgeschäfte an den  jungen Kronprinzen Jigme Khesar Namgyel Wangchuck, der im November 2008 gekrönt wurde. 2008 wurde die erste geschriebene Verfassung des Landes verabschiedet.

Das Parlament besteht aus dem Oberhaus (National Counsel) und dem Unterhaus (National Assembly). Wahlen finden alle 5 Jahre statt.

Bruttonationalglück

Zhabdrung Ngawang Namgyel (17. Jhdt ), Gesetzeskodex von 1729:

„If the government cannot create happiness and peace for its people, then there is no purpose for the government to exist“

Gross National Happiness (GNH) ist ein multi-dimensionales Maß für ganzheitliche Entwicklung und ist in der bhutanischen Verfassung verankert. GNH ist die leitende Philosophie der Bhutanischen Fünfjahres-Entwicklungspläne.

Mehr zum Bruttonationalglück

Radiosendung Kontext des SRF vom 9.6.2020, 57:40
Dem Himmel so nah. Bhutan zwischen Tradition und Moderne