Die Freunde Bhutans Österreich unterstützen gemeinsam mit der Schweizer Bhutan Gesellschaft und der Deutschen Bhutan-Himalaya Gesellschaft das Bhutan Center for Media and Democracy dabei , Eltern und Jugendliche in den Gemeinden über einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien aufzuklären.
In Bhutan gibt es 13 Jugendzentren, die Kindern und Jugendlichen einen sicheren Ort für ihre Freizeitgestaltung und ihre sozialen Bedürfnisse außerhalb des Schulsystems bieten. In diesem Projekt werden Koordinator*innen der Jugendzentren als Trainer ausgebildet, um Eltern, Jugendlichen und Kindern, die in den Gemeinden rund um die Zentren wohnen, digitale Medienkompetenz zu vermitteln.
Projektziele
- 20 Koordinatoren von Jugendzentren werden zu Trainern ausgebildet und mit Wissen und Fähigkeiten ausgestattet, das Bewusstsein für Fragen der Online-Sicherheit zu schärfen.
- 150 Eltern und 330 Kinder haben ihr Wissen und ihre Fähigkeiten soziale Medien kontrolliert zu nutzen, verbessert. Die Eltern sind in der Lage, die sichere Nutzung der sozialen Medien durch ihre Kinder zu beurteilen.
Ausbildung von Ausbildern
Train the Trainer
Eine dreitägige Schulung von Ausbildern endete am 25. Juni 2023. Kezang, der Koordinator des Jugendzentrums Khuruthang, betonte die Bedeutung dieser Schulung in der heutigen Zeit, da viele junge Menschen aufgrund mangelnden Bewusstseins für die Gefahren der sozialen Medien anfällig sind.
Aufbauend auf den während der Schulung gewonnenen Erkenntnissen werden die Teilnehmer nun in ihren jeweiligen Jugendzentren weiterführende Schulungen für Kinder und Eltern organisieren. Ziel dieser Initiative ist es, ihnen das Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie benötigen, um sich in der Online-Welt sicher zu bewegen.
Projekthintergrund
Das World Wide Web und die sozialen Medien verändern die bhutanische Gesellschaft in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. 2023 liegt die Internetdurchdringung bei 85,5 Prozent. Im Januar 2023 gab es in Bhutan 475.300 Nutzer sozialer Medien, was 60,5 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Dies bringt zwar den Vorteil einer besseren Konnektivität und eines effizienten Informationsflusses mit sich, ist jedoch ein zweischneidiges Schwert für eine ahnungslose Gesellschaft, die nicht darauf vorbereitet ist, die Vorteile zu nutzen und die Nachteile zu mildern.
Eine Studie der Bhutan Media Foundation (2020) zeigt, dass Kinder und Jugendliche im Alter von 13 bis 29 Jahren in den sozialen Medien sehr aktiv sind und bis zu fünf Social-Media-Profile haben. Beunruhigende drei Viertel der Nutzer sozialer Medien haben wenig oder kein Bewusstsein für Datenschutz oder ethische Fragen. 50 Prozent passen ihre privaten Einstellungen nicht an.
Im Allgemeinen werden in Wahljahren viele Fehlinformationen und verleumderische Inhalte über soziale Medien verbreitet. Erwachsene und Jugendliche, die nicht über Medienkompetenz verfügen, tragen ungewollt zur Verbreitung solcher Inhalte bei. Medienkompetenz ist für die Bürgerinnen und Bürger von entscheidender Bedeutung, damit sie wissen, wie sie sich selbst schützen und fundierte Urteile fällen können.
Projektdaten
Projektname: Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet durch Förderung eines gesunden Umgangs mit sozialen Medien
Finanzierung: 1.000 SFR (Gesellschaft Schweiz-Bhutan 3.000 SFR, Deutsche Bhutan-Himalaya Gesellschaft 2.000 SFR)
Projektpartner: Bhutan Center for Media and Democracy
Projektdauer: März 2023 – Oktober 2023
Thematischer Schwerpunkt: Medienkompetenz
SDG-Tracker: SDG 4 Bildung; Indikator 4.4.2: „Prozentsatz der Jugendlichen/Erwachsenen, die zumindest ein Mindestmaß an digitalen Kompetenzen erreicht haben“