Mit einer Förderung durch die Stadt Wien unterstützt unser Verein ein Projekt der bhutanischen Organisation Tarayana Foundation für ein integriertes, klimaresilientes Wassermanagement in Goshing, im Distrikt Zhemgang. Dabei soll die Austrocknung von Wasserquellen bekämpft werden und damit der Lebensunterhalt und die Ernährungssicherheit der Bewohner des Dorfes Lichibe verbessert werden. Zunächst wird eine hydrologische Kartierung des Quelleinzugsgebiets von Lichibe durchgeführt. Gemeinsam mit den Bewohner*innen werden Gräben ausgehoben und Wasserspeicher gebaut. Darüber hinaus wird eine Wassernutzergruppe eingerichtet und über verbesserte Sanitärversorgung und Hygiene aufgeklärt. Schließlich errichten die Dorfbewohner*innen auch in jedem der 54 Haushalte Pour-Flush Toiletten.
Wasserquellen versiegen
Wasser ist grundsätzlich eine der reichlichst verfügbaren Ressourcen in Bhutan. Doch während die meisten Flüsse in den tief eingeschnittenen Tälern verlaufen, sind die Siedlungen auf den Berghängen von kleineren Wasserquellen, Teichen und Sümpfen abhängig. Diese trocknen zunehmend aus und es ist schwierig ganzjährige Wasserquellen anzuzapfen. Eine Studie des bhutanischen Landwirtschaftsministeriums aus dem Jahr 2021 zeigt, dass viele der landesweit vorhandenen rund 5.000 Quellen versiegen. Umso wichtiger ist es, eine umfassende hydrologische Kartierung der gesamten Quellanreicherungsgebiete vorzunehmen. Dabei wurde festgestellt, dass bereits 149 von 527 Wassereinzugsgebieten in Bhutan degradiert sind. Nur 93 wurden als unberührt eingestuft. Für Zhemgang wurde festgestellt, dass sechs der 24 Wassereinzugsgebiete degradiert sind und von 296 Wasserquellen 70 bereits versiegen.
Climate change htreatens Bhutan’s spring flows (Kuensel, 20.9.2023)
Zielgruppe
Laut der letzten Erhebung zum Lebensstandard in Bhutan weist der Distrikt Zhemgang mit 41 Prozent eine der höchsten Armutsraten auf.
Goshing gehört zu den am weitersten entfernten und am wenigsten entwickelten Gewogs (Blocks) im Panbang Dunghhag (Bezirk). Der Gewog besteht aus 5 Clusterdörfern (Chiwogs). Die Gesamtbevölkerung beträgt etwa 3.090 Menschen mit 230 Haushalten. Wirtschaftlich gesehen, hängen die Menschen in Goshing von der Landwirtschaft und von der Viehzucht ab. Sie bauen Orangen, Kardamom, Ingwer und verschiedene Früchte an, mit denen sie ihr Haushaltseinkommen erwirtschaften.
Lichibe ist eines der abgelegensten Dörfer in Goshing. Das Dorf wird von 54 Haushalten (200 Personen, 98 Männer und 102 Frauen) bewohnt. Es liegt auf einer Höhe von 1.950m.
75 Prozent der Haushalte haben keinen angemessenen Zugang zu Wasserressourcen, sodass die Ernährungssicherheit in Lichibe nicht gegeben ist. Es mangelt auch and Hygiene und sanitären Einrichtungen, was Gesundheits- und Ernährungsprobleme nach sich zieht.
Projektdaten
Name des Projekts: Klimaresilientes Wassermanagement im ländlichen Bhutan
Finanzierung: Stadt Wien 30.000 Euro; Tarayana 8.196 Euro; Bewohner*innen von Lichibe durch Eigenleistung 8.400 Euro
Projektpartner: Tarayana Foundation
Projektdauer: 1. November 2023 – 31. März 2025
Thematischer Schwerpunkt: Klimaresilientes Wassermanagement
SDG Tracker: SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen; SDG 2: Kein Hunger